Die Rangierlok V36 mit Digitaldekoder und fernbedienbarer Kupplung von Lenz Elektronik GMBH auf Anlagen mit MpC-Classic
Gemäß Betriebsanleitung von Lenz Elektronik GMBH ist die mit einem Digitaldekoder versehene V36 im Fahrbetrieb auch auf analogen Anlagen (konventioneller Betrieb) einsetzbar. Die Nutzung der fernbedienbaren Kupplung ist ebenfalls möglich. Folgende Hinweise sind bei Einsatz dieser Lok bei MpC-Classic zu beachten.
Erkennung der Fahrtrichtung An der Polariät einer am Gleis liegenden Gleichspannung erkennt der Dekoder die Fahrtrichtung. Weil bei MpC-Classic stets eine über 10kOhm eingespeiste Spannung von -15V (=rückwärts) am Gleis liegt, um Belegtmeldungen auch bei Geschwindigkeitsstufe 0 erkennen zu können, wird die Rückwärtsfahrtrichtung vom Dekoder immer zweifelsfrei erkannt. Rückwärts fahren gelingt daher immer und macht bei den sehr guten Fahreigenschaften des Modells richtig Spaß.
Bei vorwärts gerichteten Fahrimpulsen (+15V) wird die hochohmige Prüfspannung von -15V zwar überdrückt, ist in den Impulspausen aber immer noch vorhanden. Daher erkennt der Lokdekoder die Vorwärtsrichtung unter Umständen erst bei sehr hohen Geschwindigkeiten. Die Lok fährt dann unvermittelt und mit entsprechend hoher Geschwindigkeit los. Ein feinfühliges Rangieren in Vorwärtsrichtung ist dann nicht möglich.
Beim Test mit verschiedenen MpC-Steckkarten ergaben sich Unterschiede sowohl zwischen den beiden Kartenarten 8705 (1A Leistung) und 9505 (2A Leistung) als auch zwischen Karten gleicher Nummer untereinander. Letzteres ist auf Bauteiltoleranzen zurückzuführen.
Wird die Vorwärtsrichtung nicht spätestens bei Fahrstufe 3 erkannt, genügt ein kurzzeitiges Anlegen von +15V (Fsp+) über einen 4,7 kOhm Widerstand an die unterbrochene Schiene, bzw. an den Ausgang 26a oder 28a des betreffenden Blocksteckplatzes.
Wechsel der Fahrtrichtung Bei jedem Fahrtrichtungswechsel ist ein kurzes Verharren auf der Geschwindigkeitsstufe 0 erforderlich. Fehlt dieses Verharren auf 0, erkennt der Lokdekoder den Richtungswechsel nicht und die Lok fährt in der alten Richtung weiter.
Fernbedientes Entkuppeln Die eingestellte Fahrtrichtung muss vom abzuhängenden Wagen weg weisen. Die Geschwindigkeit der Rangierlok wird so hoch eingestellt, dass die Loklampen auf der vom abzuhängenden Wagen abgewandten Seite zu leuchten beginnen, die Lok aber noch nicht fährt. Das Entkuppeln wird nun durch kurzzeitiges Anlegen einer Wechselspannung von 12-14 V ausgelöst. Die Kupplungshaken beider Lokseiten senken sich ab und die Lok fährt automatisch ca. 5mm vom abzuhängenden Wagen weg.
Fernbedientes Ankuppeln mit abgesenkten Kupplungshaken ist bei analogen Systemen nicht möglich.
Wechselspannung zum Auslösen des Kupplungsvorgangs Die Wechselspannung kann z.B. vom Wechselstromausgang eines üblichen Modellbahnfahrpultes entnommen werden. Ein Pol der Wechselspannung wird mit der durchgehenden Schiene (Fsp0) verbunden. Der andere Pol wird über einen Taster an den Schienenausgang der Blocksteckkarte (GP05, Pin 26a bzw. 28a) angeschlossen.
Zum Aufschalten der Wechselspannung benötigt man für jeden Block, in dem eine Fernentkupplung ausgeführt werden soll, einen Taster. Soll die Fernentkupplung in Hilfsblöcken betätigt werden, drückt man den Taster des zugehörigen Hauptblocks. Die Taster dürfen immer nur kurzzeitig betätigt werden!
Alternativ kann man für jeweils 8 Blöcke eine MpC-Relaissteckkarte 9208 verwenden. Das Entkuppeln kann dann über die Taste "+" auf der Computertastatur oder den Taster "Zuglicht" im Stelltisch-Fahrpult ausgelöst werden. Beim Fahrregler der V36 ist dazu die Funktion "Zuglicht" von der Betriebsart "Li" (=Dauerfunktion) auf "Ek" (=Entkupplungsimpuls) umzustellen. Das Programm schaltet das 9208-Relais dann nur für 0,2 Sekunden ein und hält danach eine Zwangspause von 2 Sekunden bis zur nächsten Betätigung ein.
Frank Ringstmeier, Arnsberger Weg 73, D-45659 Recklinghausen, Tel. 02361/36270, Fax 62758